Verrechnet by Dick Francis

Verrechnet by Dick Francis

Autor:Dick Francis [Francis, Dick]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-09-17T00:00:00+00:00


Dreieinhalb Wochen waren jetzt vergangen seit Ivans Herzanfall (und vier Wochen und ein Tag seit Quorns Abgang mit der Kasse), und was Ivan immer noch dringend brauchte und nicht bekam, war völlige Ruhe und Ungestörtheit. Ich fuhr zurück nach London und hielt für den Rest des Tages und den nächsten Tag das Haus ruhig, indem ich das Telefon an einen Anrufbeantworter anschloß und uns einfache Mahlzeiten kochte, die keinen Aufwand erforderten. Ich gab Wilfred für das Wochenende frei und übernahm seine Aufgaben; es war entspannend und heilsam und trug seinen Lohn in sich selbst.

Am Montag fuhr ich mit dem Zug wieder nach Reading und klapperte die Büros ab.

Für Tobias und Margaret war das Leben weitergegangen, sie befaßten sich schon wieder mit neuen Unglücksraben, gewährten mir aber jeweils eine halbe Stunde Zeit und Auskunft.

»Quorn tot!« rief Tobias aus. »Wo ist denn dann das Geld?«

»Ich dachte, das könnten Sie vielleicht rauskriegen«, sagte ich.

Er starrte mich mit fast unbewegter Miene an, während sein Verstand auf Hochtouren arbeitete.

»Ich habe ihn bis Panama verfolgt …«, sagte er nachdenklich.

»Wie viele Stationen waren es bis dahin?« fragte ich.

»Augenblick.« Er wandte sich seinen drei Computerbildschirmen zu, suchte eine Diskette aus einer Box, legte sie ein und drückte Tasten. »Na bitte. Telegrafische Überweisung von der Brauerei an eine Bank auf Guernsey … sechs Überweisungen an einem Tag, jeweils von einem anderen Konto der Brauerei, und die Bank dort hatte schon Order, den Gesamtbetrag – mehrere Millionen – an eine New Yorker Bank zu überweisen, die bereits Order hatte, das Geld an eine Bank in Panama zu drahten, und letztere kann uns nicht sagen, wo das Geld von da aus hin ist.«

»Kann sie oder will sie nicht?« fragte ich.

»Sehr wahrscheinlich beides. Diese Banken achten ja streng auf Geheimhaltung. Den Weg nach Panama kennen wir nur, weil Norman Quorn die ABA-Nummern auf einen Zettel gekritzelt und dann vergessen hat, ihn zu vernichten.«

»Was sind das für Nummern?«

Tobias kaute einen Zahnstocher. »Die Leitzahlen für alle Banken in den USA und umliegenden Gebieten wie der Karibik. Sie gehören zum Fedwire-System.«

»Tobe – was ist Fedwire?«

»Es gibt drei große, weltweit arbeitende Einrichtungen für den internationalen Kapital- und Nachrichtenverkehr«, sagte er. »Fedwire – inklusive ABA – ist der Apparat der Landeszentralbanken. Sie haben neunstellige Leitzahlen, und bei allen Überweisungen mit neunstelliger Codenummer kann man davon ausgehen, daß sie von Fedwire betreut werden.«

Ich seufzte.

»Dann«, sagte Tobias, »gibt es noch SWIFT, das heißt Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication. Und das dritte ist CHIPS – Clearing House Interbank Payments System; die sitzen auch in New York und haben spezielle, hochgeheime Kennziffern, die außer ihren Kunden niemand wissen soll.«

»Gut.«

»Suchen Sie es sich aus«, sagte Tobias. »Codenummern haben sie alle. Der Code verrät Ihnen die Bank, aber nicht die Kontonummer. Wir wissen, daß das Geld der Brauerei an eine Filiale der Global Credit in Panama gegangen ist, aber nicht, auf welches Konto.«

»Das müssen die aber doch wissen«, sagte ich. »Ich meine, die bekommen ja nicht jeden Tag Millionen aus New York. Der Betrag, der Absender, das Datum … das muß doch festzustellen sein.



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